Viele Unternehmen investieren enorme Zeit in die manuelle Analyse von Fehlzeiten – Excel-Tabellen, manuelle Reports, wiederkehrende Abstimmungen zwischen HR, Controlling und Führung. Das Ergebnis: hoher Aufwand, lange Laufzeiten und häufig fehlende Handlungsklarheit.
Eine digitale Fehlzeitenmanagement-Software löst genau dieses Problem.
Sie erkennt Auffälligkeiten, Muster und Trends automatisch, verdichtet Daten in Sekunden und stellt sie so dar, dass Führung und HR sofort reagieren können. Statt sich in Zahlen und Tabellen zu verlieren, können sich Verantwortliche auf das konzentrieren, was wirklich zählt – die Ursachen und Maßnahmen.
Ein wesentlicher Vorteil ist die Kostentransparenz: Die Software zeigt nicht nur, wo Fehlzeiten entstehen, sondern auch welche finanziellen Auswirkungen sie haben. So werden monetäre Schwachstellen im Unternehmen sichtbar – etwa Abteilungen mit hohen Entgeltfortzahlungskosten oder wiederkehrenden Ausfallmustern.
Diese Transparenz verändert auch die Diskussion in den Betrieben:
Wenn Führungskräfte, Betriebsrat und Management wissen, welche Kosten durch Fehlzeiten tatsächlich entstehen, können Investitionen in Prävention, Ergonomie oder Prozessoptimierung gezielt begründet werden.
Oft scheitern sinnvolle Maßnahmen an der Aussage: „Dafür haben wir kein Budget.“
Doch wenn bekannt ist, dass ein Bereich jährlich beispielsweise 130.000 Euro Entgeltfortzahlungskosten verursacht und eine Investition von 15.000 Euro – etwa in Arbeitsplatzerleichterung, Schichtoptimierung oder Gesundheitsförderung – eine Reduktion des Krankenstands um nur ein bis zwei Prozentpunkte ermöglicht, zeigt sich der Effekt sofort:
Die Maßnahme würde sich innerhalb weniger Monate amortisieren und dauerhaft zur Kostensenkung beitragen.
Ein einfaches Rechenbeispiel verdeutlicht das Potenzial:
In einem Produktionsbereich – beispielsweise einer Lackiererei mit 30 Mitarbeitenden – liegt der Krankenstand bei 7 %.
Bei 220 Arbeitstagen pro Jahr bedeutet das 15,4 Fehltage pro Mitarbeiter oder insgesamt 462 Ausfalltage.
Bei einem durchschnittlichen Tagessatz von 228,60 € entstehen allein an Entgeltfortzahlungskosten rund 105.600 € jährlich – also für einen vergleichsweise kleinen Verantwortungsbereich einer Führungskraft.
Schon eine Senkung des Krankenstands um einen Prozentpunkt, also von 7 % auf 6 %, würde 66 Fehltage weniger bedeuten und zu einer jährlichen Ersparnis von etwa 15.000 € führen.
Steigt die Mitarbeiterzahl oder betrifft dies mehrere Abteilungen, vervielfacht sich das Einsparpotenzial entsprechend.
Hinzu kommt: Wir sprechen hier von einem Unternehmen mit nur 15,4 Fehltagen pro Mitarbeiter und Jahr – also einem Wert, der im bundesweiten Vergleich eher niedrig liegt. In vielen Betrieben liegt die Zahl deutlich höher, was die potenziellen Einsparungen entsprechend vervielfacht.
Dabei sind in dieser Beispielrechnung ausschließlich die Entgeltfortzahlungskosten berücksichtigt. Der tatsächliche finanzielle Schaden liegt meist wesentlich darüber: Hinzu kommen Produktivitätsverluste, Qualitätseinbußen durch den Einsatz weniger routinierter Aushilfs- oder Leiharbeitskräfte sowie die zusätzliche Belastung erfahrener Mitarbeitender, die neue Kolleginnen und Kollegen einarbeiten müssen. Auch Führungskräfte sind stärker gebunden – durch ständige Neuplanung, Schichtumstellungen und Abstimmungen mit HR oder Controlling. Gleichzeitig steigt der Aufwand für die Arbeitssicherheit, um sicherzustellen, dass neue oder unerfahrene Mitarbeitende kein erhöhtes Verletzungsrisiko im Betrieb darstellen.
Dazu kommen häufig höhere Fehlerquoten, steigende Reklamationsraten, verzögerte Liefertermine und ein zunehmender organisatorischer Druck auf alle Beteiligten – Faktoren, die sich in keiner klassischen Krankenstandsstatistik widerspiegeln, aber in Summe schnell ein Vielfaches der reinen Entgeltfortzahlungskosten ausmachen.
Digitale Systeme ermöglichen es, solche Zusammenhänge in Sekunden sichtbar zu machen. Sie schaffen eine objektive Basis für Entscheidungen, fördern die Zusammenarbeit zwischen Führungskräften, HR und Betriebsrat und sorgen dafür, dass Handlungsbedarf nicht mehr im Ungefähren bleibt.
So wird aus Datenanalyse echtes Steuerungswissen – mit klarer Kostenwahrheit und konkreten Handlungsmöglichkeiten, anstatt endlosem Analysieren ohne Ergebnis.
Methoden zur Analyse von Fehlzeiten
Kennzahlen & Benchmarks
Um Fehlzeiten objektiv zu bewerten, ist die Krankenquote die zentrale Kennzahl. Sie beschreibt den Anteil der krankheitsbedingten Fehltage an den geplanten Arbeitstagen:
Formel:
Beispiel:
Ein Mitarbeiter mit 12 Fehltagen bei 220 Arbeitstagen hat eine Krankenquote von 5,5 %.
Im ersten Schritt liefert diese Kennzahl eine Orientierung. Häufig wird sie mit Branchen- oder Krankenkassendaten verglichen, um eine Einordnung zu gewinnen – doch solche Benchmarks sind nur eingeschränkt aussagekräftig.
Denn jedes Unternehmen unterscheidet sich in seinen Rahmenbedingungen:
Automatisierungsgrad, Schichtsystem, Altersstruktur, Ausbildungsniveau, regionale Lage, Entgeltstrukturen und Unternehmenskultur beeinflussen die Fehlzeiten erheblich.
Hinzu kommt, dass Krankenkassenstatistiken methodisch abweichen – viele Unternehmen fordern Krankmeldungen erst ab dem vierten Tag ein, während Krankenkassen auf Basis von 365 Tagen rechnen. Dadurch entstehen systematische Verzerrungen.
Ein echter Vergleich ist daher nur bedingt möglich.
Viel relevanter als der Blick nach außen ist der Blick nach innen:
Wie entwickeln sich die eigenen Zahlen über die Zeit?
Welche Abteilungen oder Standorte weichen auffällig ab?
Und welche Muster lassen sich aus den internen Daten ableiten?
Nur wer seine eigenen Kennzahlen konsequent beobachtet, erkennt die tatsächlichen Ursachen und kann wirksam steuern.
Softwaregestützte Analyse
Manuelle Auswertungen sind aufwendig und fehleranfällig. Eine Fehlzeitenmanagement-Software wie staffview automatisiert diesen Prozess und schafft in Sekunden Transparenz über Zahlen, Trends und Muster.
Typische Funktionen sind:
Automatische Berechnung und Aktualisierung der Krankenquote
Differenziert nach Abteilung, Standort oder Führungsebene.
Frühwarnhinweise bei auffälligen Mustern
Etwa Häufungen vor oder nach Feiertagen oder bei bestimmten Teams.
Visualisierung in Dashboards
Klare Übersicht für Geschäftsführung, HR und Führungskräfte.
Langzeit- und Kurzzeiterkrankungsanalyse
Um Belastungs- oder Motivationsfaktoren gezielt anzugehen.
Vergleich über Zeiträume und interne Benchmarks
Um Trends und Entwicklungen realistisch zu bewerten.
So werden nicht nur Abwesenheiten erfasst, sondern Ursachen sichtbar.
Der entscheidende Vorteil: Statt Zahlen zu sammeln, gewinnen Unternehmen handlungsrelevante Erkenntnisse – die Basis für gezielte Maßnahmen und ein wirksames Krankenstandsmanagement.
Fehlzeitenmanagement im Überblick
Fehlzeiten sind kein Grund für Kontrolle, sondern ein Hinweis auf Ursachen, die verstanden und gelöst werden wollen. Sensible, sachliche Mitarbeitendengespräche schaffen Vertrauen, klären Hintergründe und machen Auswirkungen sichtbar. Gemeinsam mit präventiven Maßnahmen – betriebliche Gesundheitsförderung, Arbeitssicherheit und Eingliederungsmanagement – bildet ein strukturiertes Fehlzeiten- und Krankenmanagement die Basis für gesunde Mitarbeitende, stabile Abläufe und wirtschaftliche Entlastung. Daten, Dialog und Vertrauen sind dabei die entscheidenden Erfolgsfaktoren.