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Wie erkenne ich auffällige Fehlzeiten? – Ursachen, Absentismus & Lösungen

Auffällige Fehlzeiten gehören zu den größten Herausforderungen für Unternehmen. Sie treiben Kosten in die Höhe, belasten die gesunden Mitarbeitenden, verursachen Unzufriedenheit in der Belegschaft und führen zu Frustration bei allen Beteiligten, wenn das Thema nicht professionell gemanagt wird. Gleichzeitig können sie ein Hinweis auf tiefere Probleme im Betrieb sein – etwa in der Arbeitsorganisation, der Führung oder der Motivation.

Für Geschäftsführung und HR-Verantwortliche ist es daher entscheidend, Abwesenheitsmuster frühzeitig zu erkennen und richtig einzuordnen. Doch ab wann sind Fehlzeiten eigentlich „auffällig“ – und wie lässt sich sogenannter Absentismus von normalen Krankheitsausfällen unterscheiden?

Dieser Artikel liefert einen Überblick über Definitionen, typische Anzeichen, mögliche Ursachen und zeigt praxisnahe Maßnahmen, mit denen Unternehmen auffällige Fehlzeiten erkennen und gezielt reduzieren können.

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Fehlzeitenmanagement im Überblick

Auffällige Fehlzeiten verlangen Verständnis statt Kontrolle, Ziel ist es, Ursachen zu erkennen, nicht Schuldige. Wer sensibel und klar kommuniziert, schafft Bewusstsein, Vertrauen und neue Verantwortung.

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Ein starkes Fehlzeitenmanagement braucht ein ebenso starkes Gesundheitsmanagement, das Prävention und Analyse vereint. BGM und BKM wirken gemeinsam, um Gesundheit zu fördern, Belastungen zu verringern und Stabilität zu sichern.

Was sind auffällige Fehlzeiten?

Unter auffälligen Fehlzeiten versteht man Krankmeldungen, die sich in Häufigkeit, Dauer oder Zeitpunkt deutlich von den üblichen Mustern unterscheiden. Das kann einzelne Mitarbeitende betreffen, aber auch ganze Abteilungen oder Teams.

Typische Beispiele sind Krankmeldungen an Brückentagen, Fehlzeiten unmittelbar vor oder nach dem Urlaub, oder Abwesenheiten, die regelmäßig exakt sechs Wochen dauern. Solche Wiederholungen können Hinweise auf Muster sein, die einer genaueren Fehlzeitenanalyse bedürfen.

Wichtig ist jedoch die Abgrenzung: Nicht jede Krankheitsphase ist automatisch auffällig. Grippewellen, saisonale Infekte oder einmalige Langzeiterkrankungen gehören zum normalen Krankheitsgeschehen. Viele dieser Fälle sind medizinisch begründet und werden im Rahmen eines offenen Austauschs – etwa im betrieblichen Eingliederungsmanagement (BEM) – bereits zwischen Mitarbeitenden und Arbeitgebern besprochen.

Auffällig wird es dann, wenn wiederkehrende Muster auftreten oder die Krankenquote im Vergleich zu unternehmensinternen oder branchenspezifischen Benchmarks deutlich überdurchschnittlich ist. In solchen Fällen lohnt sich ein genauer Blick auf mögliche Ursachen – sowohl auf individueller als auch auf organisatorischer Ebene.

Auffällige Fehlzeiten rechtzeitig erkennen

Auffällige Fehlzeiten und vermeintlicher Absentismus sind für Unternehmen weit mehr als ein organisatorisches Thema – sie sind ein strategisches Frühwarnsignal.
Denn: Häufige oder unregelmäßige Krankmeldungen lassen zwar auf mögliche Auffälligkeiten schließen, doch ob es sich dabei tatsächlich um Absentismus handelt, lässt sich in der Regel nicht objektiv feststellen.
Ein Unternehmen kann nur Vermutungen anstellen – die Wahrheit kennt letztlich nur die betroffene Person selbst.

Umso wichtiger ist es, mit Sachlichkeit, Systematik und Sensibilität vorzugehen.
Wer voreilige Schlüsse zieht, riskiert Vertrauensverlust.
Wer hingegen auf klare Analysen, offene Kommunikation und transparente Prozesse setzt, kann Ursachen erkennen, ohne zu verurteilen – und gezielt dort handeln, wo Belastungen tatsächlich entstehen.

Verantwortung statt Kontrolle

Ein professionelles Fehlzeitenmanagement bedeutet deshalb nicht Kontrolle, sondern Verantwortungsübernahme auf allen Ebenen.

Es vereint:

  • Transparenz, um Ursachen und Kosten sichtbar zu machen und wirtschaftliche Entscheidungen faktenbasiert zu treffen.

  • Prävention, um Belastungen frühzeitig zu erkennen und die Gesundheit der Mitarbeitenden gezielt zu fördern.

  • Verantwortung, weil Führungskräfte, HR und Geschäftsführung gemeinsam Einfluss auf Klima, Kommunikation und Kultur nehmen.

 

Besonders wirksam wird das Zusammenspiel, wenn Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) und Betriebliches Krankenmanagement (BKM) ineinandergreifen:

Das BGM stärkt die Gesundheit, das BKM reduziert Krankheit. Gemeinsam bilden sie die Grundlage für gesunde Mitarbeitende, stabile Teams und wirtschaftliche Sicherheit.

Digitale Systeme wie staffview unterstützen diesen Prozess, indem sie Auffälligkeiten, Muster und wirtschaftliche Effekte in Echtzeit sichtbar machen.
So können Führungskräfte und HR schneller, gezielter und fairer reagieren
und das Thema Fehlzeiten von einer reaktiven Belastung zu einer aktiven Führungsaufgabe entwickeln.

Fazit

Auffällige Fehlzeiten als Chance

Nicht jeder auffällige Krankenstand ist gleich Absentismus.
Doch jeder auffällige Krankenstand ist ein Hinweis – und eine Chance, Führung, Gesundheit und Wirtschaftlichkeit im Unternehmen nachhaltig zu stärken.

Ralf Stahlberg

Dr. Ralf Stahlberg

Geschäftsführender Gesellschafter

Dr. Ralf Stahlberg ist Geschäftsführer der Staff GmbH und bringt über 30 Jahre Führungs- und Praxiserfahrung aus Industrie und Management mit – davon rund 15 Jahre als Werkleiter in einem international produzierenden Unternehmen. Seine berufliche Laufbahn führte ihn in zahlreiche Länder und in den direkten Austausch mit Personalverantwortlichen weltweit.
Dadurch verfügt er über ein tiefes Verständnis für internationale Unternehmenskulturen, Organisationsstrukturen und unterschiedliche Herangehensweisen an Fehlzeiten- und Gesundheitsmanagement.
Er vereint operative Erfahrung mit fundiertem Wissen aus Gesundheitsmanagement, Produktionsstrukturen, Qualitätswesen, Arbeitssicherheit, Arbeitsorganisation, Ideenmanagement und kontinuierlichen Verbesserungsprozessen. Seine Promotion zum Thema krankheitsbedingte Abwesenheiten aus Sicht des Managements war der Ausgangspunkt einer bis heute andauernden Auseinandersetzung mit gesunder Führung, nachhaltiger Organisationsentwicklung und der Frage, wie Unternehmen ihre Fehlzeiten nachhaltig reduzieren können.
Heute berät er Unternehmen bei der Analyse, Bewertung und Optimierung ihrer Krankenstände – praxisnah, datenbasiert und mit Blick auf wirtschaftliche Wirksamkeit. Mit seiner Softwarelösung staffview verbindet er operative Erfahrung mit digitaler Intelligenz, um Führungskräften schnelle und fundierte Entscheidungen im Fehlzeitenmanagement zu ermöglichen.
Als Speaker – unter anderem auf der Zukunft Personal – und als Dozent an einer Hochschule vermittelt er, wie Führung, Organisation und Gesundheit ineinandergreifen, um Leistungsfähigkeit und Zufriedenheit zu sichern. Auf LinkedIn teilt er regelmäßig Einblicke in die Herausforderungen und Chancen moderner Personalarbeit.
Sein Ziel: Wettbewerbsfähigkeit sichern, Mitarbeiterzufriedenheit fördern und Führungskultur nachhaltig stärken.

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